Transgenerationaler Tag in Berlin

11.02.2023, 10:00 – 18:00 Uhr

Auryn – offener Raum, Hohenfriedbergstrasse 10a, 10829 Berlin-Schöneberg


Wir alle wurden geprägt von den Menschen, bei denen wir aufgewachsen sind und auch diese wurden ihrerseits geprägt durch ihre Herkunftsfamilien. So werden von Generation zu Generation im Guten Werte und Fähigkeiten „vererbt“, die uns ein tragfähiges Fundament und Rückenwind bieten können. Genauso tragen wir aber auch die unverarbeiteten Wunden und Lasten unserer Vorfahren mit uns herum. Diese zeigen sich z.B. wenn wir unseren eigenen Weg gehen wollen, uns dies aber nicht gelingen will, oder in Krisenzeiten, wenn in uns etwas angesprochen wird, das wir gar nicht selbst erlebt haben.

Vielleicht haben wir von unseren (Ur-)Großeltern, die den Krieg miterlebt haben, erfahren, wie sehr sie sich selbst und wie sehr sich ihr Blick auf die Welt durch Hunger oder erwartete, erlebte, beobachtete oder selbst verübte Gewalthandlungen verändert haben. Letzteres ist ein Tabu und über die ganz schweren Sachen wird fatalerweise meist sowieso nicht geredet, sondern sich aus verschiedenen Gründen ausgeschwiegen. Dies schwebt dann schwer greifbar wie ein Nebel über dem Zuhause und den Beziehungen in Familien.

Angst, Panik, Verlorenheit, Depression, Orientierungslosigkeit, Wut, Selbstzweifel, Resignation – Gefühle und Zustände, die bei Kriegstrauma, Vertreibung, Flucht, systemischer Gewalterfahrung in der DDR usw. als gesunde Reaktionen auf z.T. unvorstellbares Leid auftreten, tauchen so (viele) Jahre später in der Kinder-, Enkel- und Urenkel-Generation auf und dann ist es an uns, den Faden aufzunehmen und neuzuspinnen oder abzulegen.

So wird es möglich, ganz bei sich selbst in der Gegenwart anzukommen und den Schatten der Vergangenheit, die noch immer bis in die Zukunft ragen, mit Verständnis und Abgrenzungsvermögen zu begegnen. Oft wird es erst so möglich, die Weitergabe von Ohnmacht und Gewalt zu durchbrechen. Ich glaube, in Zeiten wie diesen brauchen wir genau das.

An diesem Tag werden transgenerationale Zusammenhänge vermittelt und auch jede Menge intuitives Handwerkszeug – zur direkten Anwendung im Kurs und danach für zuhause bzw. für die Patient/innen und Klient/innen in der eigenen Praxis. Es geht darum, zu erkennen, welche relevanten Räume Veränderung brauchen und wie wir diese initiieren bzw. erlauben können. Zu diesen Räumen gehören z.B. Erfahrungsräume von Vorfahren, Beziehungsräume, aber z.B. auch der eigene Zeugungs-, Schwangerschafts- und Geburtsraum. So nah kommen wir keiner Vorfahrin jemals wieder, wie in dieser frühen Lebenszeit. U.a. emotionale, energetische und Nervensystem-Themen können hier meist ziemlich direkt auf das Individuum einwirken und den Lebensweg (und vieles mehr) beeinflussen. Manchen ist bekannt, dass die Eizelle, aus der wir entstanden sind, bereits im Mutterleib der eigenen Großmutter angelegt wurde (Embryonalentwicklung der Mutter). Da diese gesamte Zeit vorsprachlich ist, braucht es geeignete Methoden jenseits des Gesprächs, um dort anzusetzen. Darum wird diese frühe Lebensphase auch Teil des Kurstags sein.

Es wird insgesamt genug Raum geben, Zusammenhänge in der eigenen Familie zu erkennen und Lösungsansätze für das eigene Leben zu entwickeln.

Inspiriert wird die Arbeit vorrangig von systemischer Aufstellungsarbeit verschiedener Richtungen, Peter A. Levine (Somatic Experiencing), medialer Schau, Quantenheilung (im Speziellen: herzfeldmagie, 2016 von mir entwickelt und in Ausbildungen weitergegeben), innerwise, Michaela Huber (Traumatherapeutin, Ausbilderin, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes) und den zahlreichen Abendveranstaltungen und Einzeltherapie-Sitzungen der letzten 10 Jahre.

Kosten: 160 Euro

Anmeldung und Fragen: kontakt@claudia-rienaecker.de