Die Welt will dich


Ich sehe
Dass du stockst
Ich seh deine alten Kleider
Und wo du dich selbst nicht siehst

Ich kenn das
Man ist entzwei
Und dann versteht man nicht
Und sucht
Und schämt sich noch dabei

Ich sag
Sei mal verrückt
Schrei ihnen deinen Namen ins Gesicht
Ich weiß, du bist freundlich
Aber sei nicht freundlich
Weil sie es dir sagten
Ich weiß
Du weißt
Dass sie lügen
Kümmer dich nicht um Gerechtigkeit
Frag dich nur
Was dich lebendig macht
Dann wirst du eh gerecht
Sei wütend
Und nein, du wirst kein Attentäter
Das sind die
Die wir erwarten dürfen
Wenn wir weiter Lebendigkeit und Freiheit
Zu klein halten
Du bist gut
Und du wirst jetzt nicht sterben
Und ich weiß
Dass du verloren hast
Doch du musst gehen lassen
Ich bin die letzte
Die das einfach so kann
Aber man muss –
Freiheit darf nicht an Gräberlinien enden
Du musst auch dieses Gedicht schreiben
Und die Steuer warten lassen
Oder dich mit dem Gedicht für diese lange Nacht verabreden
Und mit der Steuer jetzt sitzen
Du musst dich fragen
Was dich lebendig macht
Nicht ausweichen
Sei streng mit dir
Wenn es um dich geht
Und deine Zeit
Und sei mild
Dass du nie alles perfekt machen wirst
Du darfst dich nicht geißeln
Du dienst damit der Schuld
Das darfst du nicht wollen
Schmeiß deine schrecklichen Schmerzen raus
Und begrüß sie auch mal
Mit Boden unter den Füßen
Oder ohne
Wisse, dass unter der Bodenlosigkeit
Boden wartet
Und was du noch musst, ist
Mir nicht glauben
Sondern in dein Innen hören
Auch das Leise
Das Leben liebt dich
Und wirft dir
Immer wieder was entgegen
Es gibt sie nicht
Diese alles für immer umschließende Leere
Die alles auffrisst
Nur
Wenn du sie erglaubst
Du hast Sinn
Und jede deiner Handlungen
Es ist nicht egal
Wo du bist
Du bist wichtig
Wenn du dich nicht willst
Oder irgendwer anderes
Die Welt will dich