Wie die Poesie in mein Leben kam
Ich bin davon überzeugt, dass es für jeden Menschen gut ist, eine Form des Ausdrucks für sich zu finden. Das Innere ins Außen transportieren, sich und die Welt dadurch (besser) verstehen, bisher Formloses „anfassbar“ und damit bewegbar machen, Entlastung erfahren, vielleicht sogar andere Menschen berühren.
Das macht Kunst (aus).
Mir persönlich hat die Poesie das Leben „gerettet“. 2008 schrieb ich oder schrieb sich das erste Gedicht. Selbst völlig von Ereignissen erschlagen und überrollt, fand ich überraschenderweise Hoffnung und Halt, wo vorher nur bodenloses Fallen war.
Da sich über die Jahre immer wieder gezeigt hat, dass es Menschen gibt, die meine Poesie schön oder hilfreich finden, teile ich hier immer wieder neue Texte und auch ausgewählte vergangene.
Mir erzählt die Poesie seit dem schicksalhaften Tag in 2008 etwas über mich und die Welt und wie Heilung aussehen kann. Und wenn hier auf dieser Seite mal jemand landet, der etwas – vielleicht sogar verzweifelt – sucht und auch etwas findet, dann macht mich das zum glücklichsten Menschen der Welt.
Und so starte ich hier mit meinem allerersten Gedicht, das aus dem „Nichts“ kam:
Abgründe I-V
I
Als du kamst
Nahmst du uns alles
Es wurde dunkel um uns
II
Abgrund,
Ein Fass
Ohne Boden
Ohne Boden
Ohne Boden
Ich sei
Du seist
Ein Baum
III
Du verlierst dein Rückgrat
Ich verliere eine Niere
Angst tropft aus dem Kreuz
Uns
IV
Tabletts abgestellt
Balance im freien Fall
Es geht
Weiter
V
Als du gingst
Gabst du uns alles
Wir sind Licht